Konstruktionstätigkeit mit Digitalen Medien
Eine qualitative Studie als Beitrag zur Medienbildung
von Isabel Zorn
März 2012, Hardcover, 524 S., 4 Abb.
ISBN 978-3-86488-012-4, 36,50 € (D), 37,52 € (A), 46,90 CHF
[Zugleich: Diss., Univ. Bremen, 2010]
Konstruktionstätigkeiten mit Digitalen Medien — wie z.B. Robotikbau, Erfindungen mit smarten Textilien oder Entwicklungen von Kommunikationsplattformen — unterscheiden sich von anderen, eher nutzungsorientierten oder auch ästhetisch-gestaltenden Tätigkeiten mit Digitalen Medien. In solchen Konstruktionstätigkeiten werden Potenziale für neuartige Bildungsprozesse deutlich.
Dies ist das zentrale Ergebnis einer qualitativen Studie, basierend auf der Grounded Theory Methodology. In der Analyse von Interviews mit Jugendlichen und Erwachsenen, die selber als Laien an Konstruktionstätigkeiten mit Digitalen Medien beteiligt waren, werden sechs Sinndimensionen von Konstruktionstätigkeit entwickelt: Schöpfungstätigkeit, Magie, Ko-Konstruktionsprozesse, Funktionieren, technologiebasierte Sozialitätskonstruktion, Verbindungsprozesse. In diesen Sinndimensionen zeigen sich Reflexivierungen und teilweise Veränderungen von Selbst-, Welt- und Technologieverhältnissen der KonstrukteurInnen. Die darin empirisch ermittelte Bildungsrelevanz von Konstruktionstätigkeit mit Digitalen Medien hat die Neuartigkeit des Digitalen Mediums als softwarebasiertem Medium zur Grundlage.
Medienpädagogik hat bislang nur vereinzelt eine Perspektive auf die Softwarebasis der Digitalen Medien und auf Konstruktionstätigkeiten mit ihnen eingenommen. Mit der Entwicklung eines Modells der Sinndimensionen von Konstruktionstätigkeit und der spezifischen Rolle von Digitalen Medien für die ermöglichten Bildungspotenziale leistet die Arbeit einen Beitrag zur Theorie der Medienbildung, bietet aber auch Hinweise für die Praxis der Medienpädagogik und die Förderung von Medienkompetenz.