E-Portfolios in der universitären Weiterbildung
Studierende im Spannungsfeld von Reflexivem Lernen und Digital Career Identity
von Klaus Himpsl-Gutermann
April 2012, Hardcover, 316 S., 38 Abb. (teilw. farbig)
ISBN 978-3-86488-014-8, 30,90 € (D), 31,77 € (A), 37,90 CHF
[Zugleich: Diss., Univ. Klagenfurt, 2012]
Dem elektronischen Portfolio wird für die Unterstützung von Lern- und Bildungsprozessen ein hohes Potenzial zugeschrieben: In der Verbindung von reformpädagogischen Ansätzen mit den Möglichkeiten vernetzter Medien scheint es der ideale Begleiter des lebenslangen Lernens und ein Instrument für die Entwicklung von (Hoch-) Schule zu sein. Aufgrund seiner noch jungen Geschichte gibt es allerdings — vor allem im deutschsprachigen Raum — kaum empirische Erkenntnisse.
Ausgangspunkt der vorliegenden Dissertation war deshalb ein dreijähriges Aktionsforschungsprojekt, bei dem ein E-Portfolio-Konzept auf Studiengangsebene entwickelt, eingeführt und evaluiert wurde. Bei der abschließenden Studie auf Basis von qualitativen Alumni-Interviews wurde bewusst die Perspektive der Lernenden eingenommen: Welchen Nutzen ziehen die Studierenden aus dem E-Portfolio? Welche Probleme treten bei der Verwendung auf und mit welchen Handlungsstrategien können diese überwunden werden? Welche Bedeutung hat das E-Portfolio für die Lernenden über das Studium hinaus?
Aus der Beantwortung dieser Fragen liefert die Dissertation neben Handlungsempfehlungen für Bildungseinrichtungen Beiträge zur Theorie von E-Portfolios in Form von drei Modellen. Zentrales Ergebnis ist ein 4-Phasen-Modell, das die E-Portfolio-Verwendung der Studierenden in den Phasen „sich orientieren“, „sich positionieren“, „sich identifizieren“ und „sich präsentieren“ beschreibt. Vor allem in der kritischen zweiten Phase offenbaren sich dabei die Spannungsfelder des E-Portfolios zwischen Selbstreflexion und Fremdbeurteilung, worin sich Ambivalenzen unseres Bildungssystems widerspiegeln.